111 Jahre

 

NABU-Gruppe Esslingen

 

 

Vorträge

 

 

Reinhold Beck vom Deutschen Naturkundeverein e.V. (DNV) berichtete über seine umfangreichen Pflanzen-Kartierungsarbeiten in Esslingen, vor allem auf dem Güterbahnhof-Gelände, bevor es in eine Baustelle verwandelt wurde. Er stellte auch etliche Veilchenarten vor, die mitten in der Stadt zwischen Pflastersteinen und Mauerritzen blühen, darunter das seltene weiße amerikanische Veilchen. Er warb dafür, diesen Pflanzen ein Lebensrecht zuzugestehen und nicht jede Fuge auszukratzen oder gar Unkrautvernichter einzusetzen. Auf einigen Esslinger Streuobstwiesen hat er sogar Orchideen entdeckt.

 

 

Foto: Delpho
Foto: Delpho

 

Der Vorsitzende der NABU- Gruppe, Ralf Hilzinger, stellte die vorläufige Rote Liste der Brutvogelarten in Esslingens Außenbereichen vor; die Vögel im Siedlungsbereich wurden nicht erfasst. Grundlage waren zwei umfassende Kartierungen (1992 bis 1995  und 2010. 65 Arten wurden 2010 erfasst. Die häufigsten Arten (Platz 1 bis 3: Kohlmeise, Amsel und Mönchsgrasmücke) haben die Zahl ihrer Reviere gegenüber 1995 stark steigern können, teilweise um das Dreifache. Diese Vogelarten sind nicht gefährdet und leiden schon gar nicht unter den viel gescholtenen Rabenvögeln. Trotzdem sind die Vogelschützer nicht zufrieden, denn nur 22 der 65 Arten sind häufig, 15 Arten sind selten und 28 sogar sehr selten. Vor allem Vögel der Gewässer, der Feldflur und Äcker sind fast vollständig verschwunden. 2010 wurde nur noch ein Revier der Feldlerche festgestellt. 10 Arten gelten in Esslingen als ausgestorben, darunter die Nachtigall. Vor allem wegen der Arten, die bereits vor den beiden Kartierungen in Esslingen als ausgestorben galten, sollen noch weitere Untersuchungen folgen.

 

 

 

 

Volkmar Schneider berichtete über die Amphibien im Esslingen. Er hält es für dringend notwendig, dass für die Erdkröten in Weil ein Ersatzteich im Wald geschaffen wird, um die vielen Verkehrsopfer zu minimieren und der Population auf Dauer eine Überlebenschance zu bieten. Einige kleinere Tümpel für Feuersalamander, Molche und Grasfrösche wurden bereits angelegt. Vor allem sollte der Verkehr am Wannenrain umgeleitet oder zumindest im Bereich der Krötenwanderung Schritt gefahren werden.

 

 

Foto: V. Schneider
Foto: V. Schneider

 

Feuersalamander im Palmenwald

 

 

 

Sofern nicht andere Fotografen genannt wurden, stammen alle Fotos auf dieser Seite von Peter Rose.