Blaumeisen-Sterben

 

 

Blaumeisen sterben an Lungenentzündung

 

Seit März 2020 werden in den Gärten tote Singvögel gefunden, vor allem Blaumeisen. Vereinzelt sind auch Kohlmeisen und andere kleine Singvögel darunter.
Bis zum 14. Mai 2020 sind 19.500 Verdachtsmeldungen zum Blaumeisen-Sterben eingegangen. Diese Meldungen betreffen
knapp 36.000 Vögel – neben Blaumeisen in geringer Zahl auch andere Vogelarten.
Ursache: Das
Bakterium Suttonella ornithocola tötet vor allem die kleinen Meisenarten. Es löst eine tödliche Lungenentzündung bei den Vögeln aus. Für Menschen und Haustiere ist es ungefährlich.

 

 

 

Gesunde Blaumeise. Foto: NABU / Christoph Bosch

 

18. Mai 2020: Die große Welle der Epidemie in der zweiten Aprilhälfte ist zum Glück abgeflaut. Der Rückgang der Blaumeisen-Population drückt sich aber auch in den Zahlen zur Stunde der Gartenvögel aus: Bundesweit wurden im Jahr 2020 22 Prozent weniger Blaumeisen in den Gärten gezählt als im Vorjahr. Im Kreis Esslingen waren es sogar 39 Prozent weniger. Informationen finden Sie unter
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-gartenvoegel/ergebnisse/index.html

 

Kranke Blaumeise. Foto: NABU / Otto Schäfer

 

Kranke Vögel fallen dadurch auf, dass sie apathisch und aufgeplustert auf dem Boden sitzen und vor Ihnen nicht mehr fliehen, wenn Sie sich ihnen nähern. Oft wirkt es, als hätten die Vögel Atemprobleme. Augen, Schnabel und Teile des Federkleids sind verklebt.

 

 

 

Weiterhin sollten Funde toter oder kranker Meisen auf der Webseite des NABU-Bundesverbands mit Daten und Fotos gemeldet werden (siehe folgende Seite:)
www.NABU.de/meisensterben

 

 

 

Dazu gibt es ein Online-Formular; sie finden es unter
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/krankheiten/suttonella/meisensterben.html#formular

Die Daten werden gesammelt, ausgewertet und der Forschung zur Verfügung gestellt.

 

 

 

 

 

 

Tote Blaumeise, in Plastiktüte verpackt. Foto: NABU / Otto Schäfer

Erst kürzlich gestorbene Vögel können an das

Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
Dr. Jonas Schmidt-Chanasit
Bernhard-Nocht-Straße 74
20359 Hamburg
Tel. 040-42818-862, Fax 040-42818-941
luehken@bnitm.de

geschickt werden. Wenn Sie einen toten Vogel am Freitag finden, frieren Sie ihn am besten ein und versenden Sie ihn erst am Montag an das Institut. Zu stark verweste Vögel können nicht mehr untersucht werden. Genaue Informationen über Hygiene, Verpackung, Einfrieren etc. finden Sie unter
www.nabu.de/meisensterben

 

 

Kranke Vögel: Bitte nicht mehr füttern und tränken!

 

 

Wenn Sie mehr als einen kranken Vogel an Ihrer Futterstelle oder Tränke im Garten beobachten, stellen Sie das Füttern und Tränken bitte sofort ein!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Blaumeise an Futterspender.
Foto: Ralf Huber

Regeln für eine hygienische Vogelfütterung

 

 

  • Keine Speisereste, kein Brot, verdorbenes Futter oder gesalzene Speisen anbieten.

  • Kleine Futterspender sind besser als große und Futtersilos besser als offene Vogelhäuschen oder Futterbretter.

  • Geeignet sind für Körnerfresser (Finken, Sperlinge, Ammern) energiereiche Samen und Nüsse, Hafer, Maisflocken, Sonnenblumenkerne. Weichfutterfresser (Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Zaunkönig) mögen tierische Kost und feinere Sämereien, Hirse, Fettfuttergemische, Obst und Rosinen.

  • Bodenfutterstellen trocken aufstellen oder extra Bodenfutterspender nutzen. An einem übersichtlichen Ort platzieren, damit sich Katzen nicht unbemerkt anschleichen können.
    Alle Futtergeräte regelmäßig mit heißem Wasser reinigen und in der Sonne trocknen lassen.
    Auf Schimmel überprüfen!

  • Trinkwasserstellen regelmäßig reinigen und das Wasser erneuern, am besten täglich.
    Bei hohen Temperaturen kann sich der Parasit Trichomonas gallinae im warmen Trinkwasser ansiedeln; er kann für Grünfinken tödlich sein.