Die Wanderfalkenbrut 2016 erwies sich als Fehlschlag. Aus den drei Eiern schlüpften keine Jungvögel. Am 20. April verließ das Wanderfalken-Weibchen das Gelege. Danach kehrten die Turmfalken in den Kasten zurück. Mindestens vier Eier liegen im Horst. Die Beschreibung der diesjährigen Turmfalkenbrut finden Sie auf unserer Seite
Seit im Frühjahr 2013 die Wanderfalken ausblieben, entdeckte ein Turmfalkenpaar den Wanderfalken-Brutkasten im Nordturm der Stadtkirche und brütete dort erfolgreich. Wir informieren über die einzelnen Brutjahre ausführlich auf den Extraseiten
Allgemeine Informationen zur Biologie der Turmfalken finden Sie auf der Seite
Im März 2015 besetzte wieder ein Wanderfalken-Weibchen den Kasten in der Stadtkirche. Die Brut schlug
fehl. Am 11. April 2015, zwei Tage vor dem endgültigen Abzug des Wanderfalken-Weibchens, vertrieb es ein
Turmfalken-Weibchen am Kasten. Danach gaben die Turmfalken ihren Versuch, auch 2015 in der Stadtkirche zu brüten, endgültig auf. Aber nach der gescheiterten
Wanderfalkenbrut bezog es 2015 noch für zwei Wochen den Wanderfalkenkasten mit ihren flüggen Jungen!
Die kleinen "Rüttelfalken" sind sehr viel häufiger und weit bekannter als die seltenen Wanderfalken. Sie leben hauptsächlich von Mäusen, die sie in der offenen Landschaft häufig im Rüttelflug jagen. Sie "stehen" dabei auf der Stelle in der Luft, flügelschlagend und mit gespreiztem Schwanz. Ihr Bruterfolg hängt wesentlich davon ab, ob es viele oder wenige Mäuse gibt; in "schlechten" Mäusejahren werden deutlich weniger Jungvögel groß. Daneben spielt die Witterung eine große Rolle, denn in einem verregneten Frühjahr ist der Jagderfolg gering.
Rüttelndes Turmfalken-Männchen: Der graue Kopf und die grauen Schwanz-federn mit schwarzer Endbinde unter-scheiden das Männchen vom Weibchen.
Wie die Wanderfalken brüten Turmfalken in freier Natur in Steilwänden und an Felsen, aber noch häufiger suchen sie sich alte Krähen- und Elsternester zur Brut.
Esslingen beherbergt nicht nur die seltenen Wanderfalken, sondern – mit etwa 20 Brutpaaren – auch die kleineren Turmfalken. Schon länger als die Wanderfalken haben Turmfalken auch Kirchtürme und hohe Gebäude in der Stadt als geeignete Brutplätze entdeckt. Brutkästen werden gern angenommen und hin und wieder sogar abwechselnd mit anderen Arten (Schleiereule, Waldkauz) genutzt.
Seit einigen Jahren werden sogar Balkons besiedelt, vorzugsweise in den oberen Stockwerken von Hochhäusern. In Esslingen gab es 2012 eine Brut
auf einem Balkon im 8. Stock, die mit Fotos sehr gut dokumentiert wurde: Auf der Seite
stellen wir Ihnen die Esslinger Balkon-Falken vor.
Da dieses Paar 2013 nicht wieder auf dem Balkon gebrütet hat, halten wir es für möglich, dass es in den Wanderfalken-Kasten im Nordturm der Stadtkiche "umgezogen" ist.
Kirchtürme hielten für Greifvögel, Eulen, Dohlen und noch einige andere Vogelarten schon immer Brutplätze bereit. Auch Fledermäuse siedelten sich gern unter dem Dach der Kirchen an. In den vergangenen Jahrzehnten wurden durch die Sanierung vieler Türme viele Luken geschlossen, die Nistmöglichkeiten boten. Der NABU setzt sich dafür ein, dass die Kirchendächer und -türme wieder für ihre tierischen Bewohner geöffnet werden.
Der NABU und der Beratungssausschuss für das Deutsche Glockenwesen haben im Frühjahr 2007 die gemeinsame Aktion "Lebensraum Kirchturm" gestartet. Damit werden Kirchengemeinden geehrt, die Vögel und Fledermäuse unter ihrem Dach beherbergen. Auch in Esslingen wurden fünf Kirchen ausgezeichnet.